Der Pfarrbezirk St. Bonifatius liegt im Stadtteil Trier-Kürenz und zählt 2360 Gemeindemitglieder.
Mit dem vielfältigen Angebot für alle Altersklassen ist die Pfarrei sehr aktiv und lebendig. Wichtig für das Zuammenleben in der Pfarrei ist die Verbindung von religiösen mit geselligen Angeboten. Hierzu zählen:
Frühschichten im Advent für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit anschließendem Frühstück
Gemütliche Weinrunden nach der Vorabendmesse (etwa viermal im Jahr)
Pfarrfest am Sonntag nach dem Patronatsfest St. Bonifatius (05.06.)
Freitagstreff im Pfarrsaal mit Spieleabend für Jung und Alt (1. Freitag im Monat), Stammtisch (2. Freitag im Monat) und Jugendtreff (3. Freitag im Monat)
Monatlicher Seniorenkaffee
Geschichte der Pfarrei:
Als die St.-Bonifatius-Kirche erbaut wurde, hatte Kürenz bereits einen tiefgreifenden Wandel hinter sich. Das landwirtschaftlich geprägte Dorf früherer Jahrhunderte war durch den Bau der Bahnstrecke und die Ansiedlung des Walzwerkes größer geworden. Immer mehr Menschen fanden hier Arbeit und Wohnung. Auf diese Veränderungen musste man auch von kirchlicher Seite her reagieren. Mit dem Beschluss des Kirchenvorstandes St. Paulin, in Kürenz eine Pfarrkirche zu errichten, wurde den katholischen Einwohnern eine eigene, kirchliche Beheimatung geboten. Die Benennung des Gotteshauses nach dem heiligen Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, gab der Pfarrei einen missionarischen Impuls mit auf den Weg.
Trotz eines hoffnungsvollen Beginns legten sich schon bald dunkle Schatten über die neu gegründete Gemeinde. Der Nationalsozialismus schränkte das kirliche Leben ein. Schließlich forderte der zweite Weltkrieg seine Opfer. Glücklicherweise blieb zumindest der Kirchbau unzerstört.
Die Jahre nach dem Krieg bedeuteten einen Neuaufbruch im Gemeindeleben. Ein besonderer Anstoß der Erneuerung ging schließlich vom zweiten vatikanischen Konzil (1962-1965) aus. Die Anregungen dieser Synode wurde in St. Bonifatius gerne und bereitwillig aufgegriffen. Ein aktives und reges Gemeindeleben war die Folge. Im Sinne einer neuen Gemeindetheologie wurde auch die Kirche unter großem Engagement der Gläubigen umgestaltet.
Der Wandel in der Bevölkerungsstruktur von Kürenz in den letzten beiden Jahrzehnten hat sich auch in unserem Pfarrleben immer stärker bemerkbar gemacht. Rückläufige Einwohnerzahlen, die Veränderung der Infrastruktur und zunehmende Verkehrsprobleme haben das Ortsbild verändert und zum Teil die Wohnqualität verschlechtert. Auch der allgemein festzustellende Trend, dass Religion und Kirche im Leben vieler Menschen eine immer geringere Rolle spielen, hat sich in der Pfarrgemeinde und ihren Gruppierungen ausgewirkt.
Die Kirche:
Die Sankt-Bonifatius-Kirche in Trier-Kürenz (Bauzeit 1932/33) gehört zu jenen Kirchenbauten in Deutschland, die in der Nachfolge der von Rudolf Schwarz erbauten Fronleichnamskirche in Aachen (1928) eine neue Richtung im Kirchenbauu anzeigen.
Auf Ornamente und Dekoration wurde fast gänzlich verzichtet. Die Grundform der Kirche ist ein schlichtes Rechteck. Klare glatte Flächen aus denen die Fenster- und Türöffnungen wie "ausgeschnitten" wirken, bestimmen das Erscheinungsbild des Baukörpers wie auch des Innenraumes.
Mit Rücksicht auf die örtliche Bebauung, die Straßenführung und die geographisch bedingte Hanglage wurde die Kirche nicht geostet. Ihr Baukörper erstreckt sich kastenförmig von Süd nach Nord (Altarraum).
Der rund 32 Meter hohe Turm steht in der südlichen Verlängerung des Seitenschiffs. Von der Straße her führt eine breite Treppenanlage auf das Niveau der höher liegenden Kirche und zu dem kleinen Platz vor dem Hauptportal. Das hohe Mittelschiff ist durch große Rundfenster belichtet, die nach den Entwürfen von Heinrich Dickmann angefertigt wurden.
Die Farbfassung beschränkte sich anfangs auf ein totales Weiß im Inneren wie im Äußeren, das nur durch den dunklen Marmor des Altarraums sowie durch die farbliche Verglasung der Fenster belebt wurde. Nach dem Umbau erhielten Decke und Wände eine Bemalung: Große Bänder, die aus je zweimal fünf roten Streifen bestehen, gliedern bis heute horizontal und vertikal den Raum. Vergoldete Flächen geben Ruhe und Glanz und betonen zugleich die Symbolik des Kirchengebäudes.